Streuobstwiesen – Klimaschutz zum Anbeißen

Spätsommer ist bei uns in Franken Apfelzeit – auch im Klimaschaufenster

Der Arche-Bauernhof Erlangen Stadt und Land e.V. präsentiert in seiner Ausstellung vom 23. September bis 17. Oktober Interessantes rund um Äpfel, Streuobstwiesen, Ernährung und was der Verein so alles kann – handwerklich und kulinarisch.

Was das alles mit Klimaschutz zu tun hat?
Finden Sie es heraus!

Die Ausstellung ist Mittwoch bis Freitag jeweils von 15 – 19 Uhr und Samstag von 12 – 16 Uhr geöffnet. Immer samstags wird der Dörraparat angeschmissen und es gibt eine Trockenobst-Verkostung.

Bei der Eröffnung am 23. September gibt es außerdem Apfelsekt aus Streuobst zum Probieren.

Am 10. Oktober um 19 Uhr kommt Ottmar Fischer ins Lesecafé für seinen Vortrag „Steuobstwiesen im Nürnberger Land – Ein Naturparadies und alte Obstsorten neu entdecken„.
Um Voranmeldung per Mail an info@nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de wird gebeten.

Sie haben einen Apfelbaum im Garten und wissen nicht, um welche Sorte es sich handelt?

Zum Abschluss der Ausstellung kommt am Samstag den 17. Oktober von 10 bis 14 Uhr der Pommologe Friedrich Renner ins Klimaschaufenster und bestimmt Apfel- und Birnensorten.
Wir bitten um Anmeldung per E-Mail an info@nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de – so können wir Wartezeiten ausschließen und Hygienerichtlinien einhalten.

Kiefernsterben Verstehen

Forstamtsrat Stefan Stirnweiß erklärt in seinem Vortrag das Kiefernsterben und wie Walderhalt im Klimawandel möglich ist.

Wir können es derzeit sehr gut beobachten: Trockenheit und Wärme schwächen Kiefern, Schädlinge folgen und die Kiefern sterben ab.
Selbst bei einem gemäßigten Klimawandel-Szenario wird es in 100 Jahren aufgrund der Kombination aus Temperatur und Niederschlagsmenge keine Kiefern mehr in Erlangen geben.

Eichen hingegen werden noch gut wachsen können, so auch andere Baumarten, wie Speierling, Elsbeere, Walnuss oder Esskastanie.

Es gilt, die Wälder möglichst artenreich umzubauen und an das Klima anzupassen. Vorallem einheimische Baumarten mit hoher Wärme- und Trockentoleranz werden gefördert. Außerdem werden alternative Baumarten wie Douglasie, Libanonzeder und Robinie eingeführt, diese Fremdarten sind jedoch umstritten.

Naturverjüngung – also die Keimung neuer Bäume – muss ermöglicht werden, da sie gesunde und klimatisch angepasste Bäume hervorbringt. Dafür ist jedoch auch Jagd nötig, denn die Wildbestände wachsen aufgrund fehlender natürlicher Feinde immer weiter an und fressen die jungen Triebe.

Der Wald verändert sich also, er wird laubholzreicher, neue Arten wie auch Schädlinge verbreiten sich, er wird jünger und lichter.
Wenn wir helfen, kann er überleben und so auch weiterhin durch CO2-Speicherung zum Klimaschutz beitragen.

Klima in Stadt und Wald

Wie sorgen wir für ein gutes Klima in der Stadt?
Was kann ein Baum für die Abkühlung bei Hitze tun?
Wie hängen Klima, Holz und Wald zusammen?
Was leistet unser Erlanger Wald?

Diesen Fragen gehen das Erlanger Umweltamt und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in ihrer Ausstellung im Klimaschaufenster vom 9. bis 18. September nach.
Die Ausstellung zeigt, welche Probleme für Erlangen bei zunehmender Hitze durch den Klimawandel entstehen, aber auch was möglich wäre, um gegenzusteuern.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15 – 18 Uhr

Sommerprogramm im Klimaschaufenster

Während der Sommerferien bietet das Klimaschaufenster einen abwechslungsreichen Mix von Themen und vertretenen Initiativen.

Die Ausstellung „Klima in Zeiten von Corona“ von Greenpeace Erlangen geht in die Verlängerung. An den Öffnungstagen der anderen Initiativen sind die weltweiten Beispiele zum Zusammenhang von Klima und Corona auch im August noch zu sehen.

Außerdem stellt der ADFC Erlangen jeden Mittwoch von 16-18 Uhr verschiedene Lastenräder aus, bietet Probefahren und Beratung an.
Darüberhinaus ist zu diesen Zeiten im Klimaschaufenster auch eine Codierung möglich, bei der ein Eigentumsnachweis zum Schutz vor Diebstahl und Weiterverkauf des Fahrrads eingraviert wird. Dieses Angebot gibt es zusätzlich noch am 07.08. von 14-17 Uhr und am 17.08. von 16.19 Uhr.
Sowohl für die Mittwochstermine, als auch für die Zusatztermine gilt: Codierung nur nach Anmeldung per E-Mail an klaus.helgert@adfc-erlangen.de

Jeden Freitag bietet Fridays for Future unterschiedliche Angebote im Rahmen ihrer Sommeraktion an. Darunter verschiedene Workshops, eine Fahrradtour und auch das Escape-Game „E5C4PE Climate Change“ wird am 14.08 ab 15:00 Uhr wieder angeboten. Dafür ist eine Anmeldung bereits jetzt möglich, per E-Mail an info@nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de. Bei großem Interesse am Escape-Game können wir auch weitere Termine anbieten.

Greenpeace im Klimaschaufenster

Greenpeace Erlangen präsentiert den ganzen Juli über, immer Mittwoch bis Samstag 12-18 Uhr, gleich 3 Ausstellungen in der Altstadtmarktpassage. Das Programm wurde an die Corona-Maßnahmen angepasst: Bis zu 7 Besucher*innen können das Klimaschaufenster zur selben Zeit mit Mund-Nasenbedeckung betreten.

„Mit unserer interaktiven Ausstellung Klima in Zeiten von Corona möchten wir anhand weltweiter Beispiele Zusammenhänge zwischen der Corona- und Klimakrise zeigen“, erklärt Julian Hofmann von Greenpeace Erlangen.

Auf der einen Seite hat im Schatten der Corona-Pandemie die Waldzerstörung zugenommen, andererseits erobern sich Fußgänger*innen und Radfahrer*innen die Straßen zurück. Die Ausstellung macht also deutlich, wie Corona Krisen verschärft, aber auch Menschen inspiriert, kreative Lösungen aus der Krise zu finden.

Außerdem wird die Kunstaktion „Schüler*innen machen Ausstellung – Was kannst DU für den Klimaschutz machen?“ gezeigt, zu der Schulen und Kindergärten Erlangens ihre Werke einschicken konnten und auch immer noch können. Gleichzeitig ist im Klimaschaufenster die Fotoausstellung „Was am Ende übrig blieb“ der Fotografin Garnet Köning zum Thema Verpackungsmüll zu sehen.

Lesecafé: Was ist fair?

Natürlich: Ein Pfeiler fairen Handelns ist der Einkauf von Fairtrade Produkten. Auch wenn die unterschiedlichen Fairtrade Zertifikate unterschiedlich zu bewerten sind in ihrer Strenge und Zuverlässigkeit: Wir gehen davon aus, so dennoch Produkte einzukaufen, die in Sachen Fairtrade die Nase vorn haben.

Im Lesecafé kaufen wir bei Partnern wie zum Beispiel Bananeira ein, weil wir Wert auf fairen Handel und klimafreundliche Produktion legen – egal, aus welchem Teil der Welt ein Produkt kommt – und weil wir inklusive Konzepte in der Arbeitswelt gerne unterstützen.

Aber ist das alles? 

Im Lesecafé vertreten wir ein Konzept, das unter fairem Handel mehr versteht als Fairtrade Produkte einzukaufen.

Beispiel Klima

So gut wie jedes Essen, das aus der Lesecafé-Küche kommt, spart gegenüber einem durchschnittlichen Gericht 50 Prozent CO2-Äquivalente oder mehr ein.
Fairness gegenüber den Menschen im globalen Süden und gegenüber unseren Kindern und Enkel*innen bedeutet auch, sparsam mit Ressourcen umzugehen und dem Klimawandel entgegenzutreten.

Deshalb gibt es im Lesecafé nicht nur klimafreundliches Essen und Getränke, sondern auch Bildungsangebote zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Praxisbezug und Umsetzbarkeit im Alltag werden dabei großgeschrieben. 
Seit September 2019 konzentriert das Lesecafé diese Themen im Klimaschutz­projekt »Nachhaltigkeit trifft Altstadt«. Das Klimaschaufenster gehört dazu.

Beispiel Bio-regional-saisonal

Discounterpreise für Gemüse sprechen für sich: Die Salatgurke für 33 Cent, 1 kg Tomaten für 55 Cent. Welcher Erzeuger kann von seiner Produktion leben, wenn schon die Ladenpreise so niedrig sind?

Wir kaufen unser Biogemüse so weit wie möglich regional und saisonal ein. Mit Ursula Volland und Christiane Wilde und ihrem Biolandbetrieb in Neunhof haben wir zuverlässige Lieferantinnen, die uns regelmäßig mit frischem saisonalem Gemüse für unsere Küche versorgen. Tolle Qualität bei kurzen Transportwegen, angemessene Preise und eine für alle hilfreiche Stärkung der Vernetzung untereinander: Von verlässlichen Beziehungen und fairen Bedingungen profitieren alle.

Beispiel Fleisch

  • 42.000 Rinder werden jährlich im Erlanger Schlachthof geschlachtet.
  • 20.000 Schweine werden täglich im Tönnies-Schlachthof Rheda-Wiedenbrück geschlachtet, der jetzt wegen mehr als 1000 Corona-Infektionen unter den Mitarbeiter*innen geschlossen wurde.
Milliardengeschäft mit Fleisch

Fairness gegenüber den Menschen 
Die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie stehen schon lange in der Kritik. Jetzt endlich scheint es – erzwungen durch die Corona-Infektionen – ernsthafte Ansätze zu geben, wenigstens die schlimmsten Missstände zu unterbinden. 
Die Politik können wir fragen: Ist es fair gegenüber diesen Menschen, wenn solche Arbeitsbedingungen legal sind? 
Uns selbst müssen wir fragen: Ist es fair gegenüber diesen Menschen, Billigfleisch zu kaufen, wenn wir wissen, unter welchen Bedingungen dafür Menschen leben und arbeiten?

Fairness gegenüber den Tieren
Immer wieder taucht auch der Begriff »Tierwohl« in den Diskussionen um die Fleischindustrie auf. Welchen Sinn kann dieser Begriff aber überhaupt haben, wenn wir es normal finden, dass an einem einzigen Ort an einem einzigen Tag 20.000 Schweine geschlachtet werden? 
Im Akkordtempo getötet, zerlegt und verarbeitet zu werden, um dann zu Dumpingpreisen auf unserem Teller zu landen, ist nur die letzte Stufe in der Tierproduktionskette. Davor stehen stunden- oder gar tagelange Transporte und ein kurzes Leben unter oft qualvollen, auf Profitmaximierung getrimmten Bedingungen. 

Was ist an diesem Umgang mit Tieren fair? 

Kann es überhaupt fair gegenüber einem Lesewesen sein, es nur in die Welt zu setzen, um es schließlich töten und essen zu können? 

Sneep fordert ein Lieferkettengesetz

Regina von Sneep Erlangen stellt einen Teil der Fairtrade-Ausstellung im Klimaschaufenster in der Altstadtmarktpassage vor.

Sneep ist ein studentisches Netzwerk, das das Lieferkettengesetz unterstütz. Denn bei Sneep geht es um Wirtschaftsethik und um Nachhaltigkeit. Wenn Sie genauere Infos zum Lieferketten gesetzt haben wollen, dann kommen Sie doch mal vorbei und schauen Sie sich die Ausstellung an. 

Neben Infos zum dem Lieferkettengesetzt stellt Sneep auch Produkte von vier Firmen aus der Region aus, welche besonders auf ihre Lieferketten achten. 

Mittwochs bis samstags von 12 bis 18 Uhr hat das Klimaschaufenster geöffnet und noch bis zum 27.06. ist die Fairtrade-Ausstellung zu sehen. 

Hier geht’s zur Petition für das Lieferkettengesetz: https://lieferkettengesetz.de

Was hat Fairtrade mit Klimaschutz zu tun?

Konsum und Ernährung sind in Deutschland zusammen für über die Hälfte unseres persönlichen CO2-Fußabdrucks verantwortlich: 6,2 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr und pro Person

Hier können Emissionen eingespart werden, z.B. durch den Kauf von Fairtrade-Produkten.

Um dem Klimawandel langfristig entgegenzuwirken, werden bei Fairtrade Maßnahmen ergriffen, um die Menge an Treibhausgasen zu reduzieren:

  • Umstieg auf Erneuerbare Energien bei der Produktion
  • Nachhaltiger Umgang mit Müll und Wasser
  • Wiederaufforstungsprojekte und Anbau in Mischkulturen
  • Transport mit Schiffen statt Flugzeugen
  • Kompensation von Emissionen z.B. über Klima-Kollekte

Viele Fairtrade-Unternehmen sowie die Dachorganisation fungieren auch als politische Interessenvertretung:

  • Im globalen Norden mobilisieren die Fairtrade Organisationen die Zivilgesellschaft. #FairtradeForFuture
  • Im globalen Süden sind die Produzent*innennetzwerke in Afrika, Asien und Lateinamerika aktiv und suchen nach finanzieller Unterstützung für Anpassungsprojekte an den Klimawandel.
  • Produzent*innen nehmen an der jährlichen Conference of Parties (COP) der UN-Klimakonferenz teil.
Foto: Fairtrade/ Jakub Kaliszewsk

Der Klimawandel ist unfair!“

In einer Studie des Natural Resources Institute heißt es, “der Klimawandel wird hauptsächlich negative Auswirkungen auf landwirtschaftliche Produktion, Ernährungssicherheit und wirtschaftliche Entwicklung haben – insbesondere in Entwicklungsländern.“
Viele Nutzpflanzen, wie beispielsweise Kakao und Kaffee, reagieren extrem sensibel auf Temperaturänderungen. Ein verändertes Klima ist zudem Nährboden für neue Schädlingsarten und Pflanzenkrankheiten.

Fairtrade unterstützt Produzent*innenorganisationen bei der Anpassung an die Auswirkungen von Klimaveränderungen.

Fairtrade-Ausstellung im Klimaschaufenster

Erlangen ist Fairtrade-Stadt. Und was bedeutet das?

Dieser Frage gehen wir gemeinsam mit den Akteur*innen der Steuerungsgruppe Fairtrade der Stadt Erlangen im Klimaschaufenster nach.

Der Faire Statt-Plan wird in der Altstadtmarktpassage präsentiert

Seit Oktober 2012 ist Erlangen Fairtrade-Stadt. Um diesen Titel führen zu dürfen, musste die Stadt bestimmte Kriterien erfüllen, dazu gehörte auch die Schaffung einer Steuerungsgruppe Fairtrade. Sie koordiniert Aktivitäten zur Stärkung des Fairtrade Angebots in Erlangen und arbeitet selbst in mehreren Projektgruppen an verschiedenen Themen. Unter anderem der Dritte Welt Laden, Fairlangen, Sneep, die Wirtschaftsschule, das Lesecafé, Bildung Evangelisch und Bananeira informieren in unserer Ausstellung darüber, was bei ihnen in Sachen Fairtrade passiert.

»Wer sind wir? Was tun wir? Warum ist uns Fairtrade wichtig? Was haben wir schon erreicht und was wollen wir noch erreichen?«
Das sind die Fragen, denen sich die Beteiligten in der Ausstellung und auch persönlich stellen. Viele sind mehrmals im Juni auch persönlich im Klimaschaufenster vertreten, haben Informationen und Kostproben fairer Produkte dabei und freuen sich auf Fragen (Termine in unserem Kalender www.nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de/veranstaltungen/). 

Die Ausstellung ist Mittwoch bis Samstag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Gemäß der Corona-Regelungen dürfen bis zu 3 Personen gleichzeitig die Ausstellung besuchen. Neben dem Klimaschaufenster lädt das Lesecafé zu klimafreundlichem und fairem Essen und Getränken ein.