„Der Klimawandel ist bereits da…“

„… Aber wir sind nicht machtlos!“, bekräftigt Katharina Funk, Klimaschutzmanagerin der Stadt Erlangen beim 2. Erlanger Altstadttreff zum Thema Mehr Grün in der Stadt. Durch engagierten Klimaschutz können wir die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch verhindern. Trotzdem brauchen wir auch jetzt schon Klimaanpassung, denn auch bei uns in Erlangen sind die Klimafolgen bereits spürbar: zunehmende Hitze, Dürre, Starkregen und Stürme.

Durch den Wärmeinseleffekt leiden insbesondere die Menschen in den Städten unter den zunehmenden Temperaturen. Helfen kann hier die sogenannte „Grüne Infrastruktur“ – also Pflanzen überall in der Stadt. Außerdem bietet sie wertvollen Lebensraum für viele Tiere und trägt so zum Erhalt der Artenvielfalt bei.
Vor allem Bäume leisten durch Schattenwurf, Verdunstung und Photosynthese einen wichtigen Beitrag zur Kühlung ihrer Umgebung und sorgen für frische Luft. „1 Baum kühlt soviel wie 10 Klimaanlagen, so kommt es dazu, dass Parks im schnitt bis zu 5 Grad kühler sind, als die bebaute Umgebung“, erklärt Katharina Funk.

Neben Bäumen tragen auch Fassaden- und Dachbegrünung zu einem ausgeglicheneren Mikroklima bei. Sie wirken wie eine gute Dämmung: im Sommer kühlend und im Winter wärmeisolierend.

Im Trend ist auch „Urban Gardening“ – also Gärtnern in der Stadt meist mit Hilfe von mobilen Hochbeeten. Thomas Kuhn vom Green Office der FAU stellt anhand verschiedener Beispiele die vielfältigen Vorteile von Urban Gardening vor: „Solche soziokulturellen Projekte können ein Verständnis zwischen Stadt und Ökologie fördern, einen Beitrag zur lokalen Ernährungssouveränität leisten, Gemeinschaft fördern, Partizipation ermöglichen, als Lernort dienen und zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen.“

Außerdem zeigt er, wie auch auf kleinstem Platz mehr Grün entstehen kann, z.B. in einem ausrangierten Schuhregal.

Vor unserem 2. Altstadttreff brachten die „Grünologen“ mit ihrer Guerilla-Pflanzaktion mehr GRÜN in die Altstadtmarktpassage. Sie zeichneten unsere Pflanzkisten mit ihrem Siegel aus und lobten den Stadtgarten des Lesecafés. Auch unser Klimaschaufenster freut sich über ein neues Pflänzchen.

Sie haben Fragen zu den Themen Klimaanpassung, Urban Gardening oder Grün in der Stadt? Oder Sie wollen bei einem Stadtgarten-Projekt mitmachen? Dann schreiben Sie uns einfach eine Mail an info@nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de – wir freuen uns auf den Austausch.

Jour de France

Gemeinsam mit dem deutsch-französischen Institut Erlangen feiern wir am 19. Juli von 17 bis 20 Uhr den Jour de France unter dem Motto „Côté Bretagne“ in der Altstadtmarktpassage. Wir laden ein zu Cidre, klimafreundlichen französischen Köstlichkeiten und Musik von „Sans façon“ .

Einlass ist bereits ab 16:00 Uhr und nur mit Mund-Nasenbedeckung möglich. Um Voranmeldung per Mail (info@nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de) wird gebeten, denn wir können nur bis zu 100 Gäste empfangen.

Es geht wieder los!

Wir haben in den letzten Monaten vieles versucht, um Euch in der Corona-Auszeit weiterhin Rezepte und Infos zu klimafreundlicher Ernährung zur Verfügung zu stellen. Auf unserem digitalen Treffen am 22. Mai und auch durch separate Rückmeldungen ist uns aber klar geworden, dass die digitale Welt unsere Treffen der Nachbarschaftsküche unmöglich ersetzen kann.

Wir freuen uns deshalb riesig, nach der längeren Corona-bedingten Pause jetzt im Juli endlich wieder zusammen kochen, essen und uns über klimafreundliche Ernährung austauschen zu können! Um dabei die Hygienemaßnahmen einzuhalten, finden die Kochabende im Sommer soweit möglich draußen vor dem Lesecafé und in kleineren Gruppen statt. Dort bereiten wir gemeinsam verschiedenes klimafreundliches Grillgut zu.

Für den Termin am Dienstag den 14.07.20 um 18 Uhr gibt es noch ein paar Plätze, Anmeldungen möglichst rasch an: info@nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de

Grillen

Greenpeace im Klimaschaufenster

Greenpeace Erlangen präsentiert den ganzen Juli über, immer Mittwoch bis Samstag 12-18 Uhr, gleich 3 Ausstellungen in der Altstadtmarktpassage. Das Programm wurde an die Corona-Maßnahmen angepasst: Bis zu 7 Besucher*innen können das Klimaschaufenster zur selben Zeit mit Mund-Nasenbedeckung betreten.

„Mit unserer interaktiven Ausstellung Klima in Zeiten von Corona möchten wir anhand weltweiter Beispiele Zusammenhänge zwischen der Corona- und Klimakrise zeigen“, erklärt Julian Hofmann von Greenpeace Erlangen.

Auf der einen Seite hat im Schatten der Corona-Pandemie die Waldzerstörung zugenommen, andererseits erobern sich Fußgänger*innen und Radfahrer*innen die Straßen zurück. Die Ausstellung macht also deutlich, wie Corona Krisen verschärft, aber auch Menschen inspiriert, kreative Lösungen aus der Krise zu finden.

Außerdem wird die Kunstaktion „Schüler*innen machen Ausstellung – Was kannst DU für den Klimaschutz machen?“ gezeigt, zu der Schulen und Kindergärten Erlangens ihre Werke einschicken konnten und auch immer noch können. Gleichzeitig ist im Klimaschaufenster die Fotoausstellung „Was am Ende übrig blieb“ der Fotografin Garnet Köning zum Thema Verpackungsmüll zu sehen.

2. Altstadttreff am 15.07.2020

Klimaschutz in der Erlanger Altstadt? Wer in Erlangen wohnt, weiß, wie viele Fragen damit verbunden sind – auch wenn es um mehr Grün in der Stadt geht. 

Mehr Grün in der Stadt

Wir laden am 15. Juli um 19:00 Uhr ins Lesecafé ein zum zweiten Erlanger Altstadttreff für mehr Grün in der Stadt.
Kann die Altstadt durch mehr Grün klimafreundlicher werden? Was muss dafür passieren? Was bedeutet Klimaanpassung?

Mit Gästen vom Institut für Geographie, Umweltamt und Aktionskünstlerinnen(*) geht es um folgende Themen: Stadtgartenprojekte in Erlangen, Klimaanpassung durch Begrünung auch bei wenig Platz und Fördermöglichkeiten für Bürger*innen, die privat zu mehr Grün in der Stadt beitragen wollen.

Fragen und Beiträge zu eigenen Erfahrungen zum Thema sind willkommen. Die Lesecafé-Küche sorgt mit Häppchen für das leibliche Wohl. 

Die Teilnahme ist kostenlos. Wegen der Hygiene-Schutzmaßnahmen ist die Zahl der Gäste begrenzt, deshalb bitten wir nach Möglichkeit um Voranmeldung per E-Mail (info@nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de).

(*) Die Kunstaktion startet bereits um 17:30 vor dem Lesecafé.

Lesecafé: Was ist fair?

Natürlich: Ein Pfeiler fairen Handelns ist der Einkauf von Fairtrade Produkten. Auch wenn die unterschiedlichen Fairtrade Zertifikate unterschiedlich zu bewerten sind in ihrer Strenge und Zuverlässigkeit: Wir gehen davon aus, so dennoch Produkte einzukaufen, die in Sachen Fairtrade die Nase vorn haben.

Im Lesecafé kaufen wir bei Partnern wie zum Beispiel Bananeira ein, weil wir Wert auf fairen Handel und klimafreundliche Produktion legen – egal, aus welchem Teil der Welt ein Produkt kommt – und weil wir inklusive Konzepte in der Arbeitswelt gerne unterstützen.

Aber ist das alles? 

Im Lesecafé vertreten wir ein Konzept, das unter fairem Handel mehr versteht als Fairtrade Produkte einzukaufen.

Beispiel Klima

So gut wie jedes Essen, das aus der Lesecafé-Küche kommt, spart gegenüber einem durchschnittlichen Gericht 50 Prozent CO2-Äquivalente oder mehr ein.
Fairness gegenüber den Menschen im globalen Süden und gegenüber unseren Kindern und Enkel*innen bedeutet auch, sparsam mit Ressourcen umzugehen und dem Klimawandel entgegenzutreten.

Deshalb gibt es im Lesecafé nicht nur klimafreundliches Essen und Getränke, sondern auch Bildungsangebote zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Praxisbezug und Umsetzbarkeit im Alltag werden dabei großgeschrieben. 
Seit September 2019 konzentriert das Lesecafé diese Themen im Klimaschutz­projekt »Nachhaltigkeit trifft Altstadt«. Das Klimaschaufenster gehört dazu.

Beispiel Bio-regional-saisonal

Discounterpreise für Gemüse sprechen für sich: Die Salatgurke für 33 Cent, 1 kg Tomaten für 55 Cent. Welcher Erzeuger kann von seiner Produktion leben, wenn schon die Ladenpreise so niedrig sind?

Wir kaufen unser Biogemüse so weit wie möglich regional und saisonal ein. Mit Ursula Volland und Christiane Wilde und ihrem Biolandbetrieb in Neunhof haben wir zuverlässige Lieferantinnen, die uns regelmäßig mit frischem saisonalem Gemüse für unsere Küche versorgen. Tolle Qualität bei kurzen Transportwegen, angemessene Preise und eine für alle hilfreiche Stärkung der Vernetzung untereinander: Von verlässlichen Beziehungen und fairen Bedingungen profitieren alle.

Beispiel Fleisch

  • 42.000 Rinder werden jährlich im Erlanger Schlachthof geschlachtet.
  • 20.000 Schweine werden täglich im Tönnies-Schlachthof Rheda-Wiedenbrück geschlachtet, der jetzt wegen mehr als 1000 Corona-Infektionen unter den Mitarbeiter*innen geschlossen wurde.
Milliardengeschäft mit Fleisch

Fairness gegenüber den Menschen 
Die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie stehen schon lange in der Kritik. Jetzt endlich scheint es – erzwungen durch die Corona-Infektionen – ernsthafte Ansätze zu geben, wenigstens die schlimmsten Missstände zu unterbinden. 
Die Politik können wir fragen: Ist es fair gegenüber diesen Menschen, wenn solche Arbeitsbedingungen legal sind? 
Uns selbst müssen wir fragen: Ist es fair gegenüber diesen Menschen, Billigfleisch zu kaufen, wenn wir wissen, unter welchen Bedingungen dafür Menschen leben und arbeiten?

Fairness gegenüber den Tieren
Immer wieder taucht auch der Begriff »Tierwohl« in den Diskussionen um die Fleischindustrie auf. Welchen Sinn kann dieser Begriff aber überhaupt haben, wenn wir es normal finden, dass an einem einzigen Ort an einem einzigen Tag 20.000 Schweine geschlachtet werden? 
Im Akkordtempo getötet, zerlegt und verarbeitet zu werden, um dann zu Dumpingpreisen auf unserem Teller zu landen, ist nur die letzte Stufe in der Tierproduktionskette. Davor stehen stunden- oder gar tagelange Transporte und ein kurzes Leben unter oft qualvollen, auf Profitmaximierung getrimmten Bedingungen. 

Was ist an diesem Umgang mit Tieren fair? 

Kann es überhaupt fair gegenüber einem Lesewesen sein, es nur in die Welt zu setzen, um es schließlich töten und essen zu können? 

Sneep fordert ein Lieferkettengesetz

Regina von Sneep Erlangen stellt einen Teil der Fairtrade-Ausstellung im Klimaschaufenster in der Altstadtmarktpassage vor.

Sneep ist ein studentisches Netzwerk, das das Lieferkettengesetz unterstütz. Denn bei Sneep geht es um Wirtschaftsethik und um Nachhaltigkeit. Wenn Sie genauere Infos zum Lieferketten gesetzt haben wollen, dann kommen Sie doch mal vorbei und schauen Sie sich die Ausstellung an. 

Neben Infos zum dem Lieferkettengesetzt stellt Sneep auch Produkte von vier Firmen aus der Region aus, welche besonders auf ihre Lieferketten achten. 

Mittwochs bis samstags von 12 bis 18 Uhr hat das Klimaschaufenster geöffnet und noch bis zum 27.06. ist die Fairtrade-Ausstellung zu sehen. 

Hier geht’s zur Petition für das Lieferkettengesetz: https://lieferkettengesetz.de

Was hat Fairtrade mit Klimaschutz zu tun?

Konsum und Ernährung sind in Deutschland zusammen für über die Hälfte unseres persönlichen CO2-Fußabdrucks verantwortlich: 6,2 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr und pro Person

Hier können Emissionen eingespart werden, z.B. durch den Kauf von Fairtrade-Produkten.

Um dem Klimawandel langfristig entgegenzuwirken, werden bei Fairtrade Maßnahmen ergriffen, um die Menge an Treibhausgasen zu reduzieren:

  • Umstieg auf Erneuerbare Energien bei der Produktion
  • Nachhaltiger Umgang mit Müll und Wasser
  • Wiederaufforstungsprojekte und Anbau in Mischkulturen
  • Transport mit Schiffen statt Flugzeugen
  • Kompensation von Emissionen z.B. über Klima-Kollekte

Viele Fairtrade-Unternehmen sowie die Dachorganisation fungieren auch als politische Interessenvertretung:

  • Im globalen Norden mobilisieren die Fairtrade Organisationen die Zivilgesellschaft. #FairtradeForFuture
  • Im globalen Süden sind die Produzent*innennetzwerke in Afrika, Asien und Lateinamerika aktiv und suchen nach finanzieller Unterstützung für Anpassungsprojekte an den Klimawandel.
  • Produzent*innen nehmen an der jährlichen Conference of Parties (COP) der UN-Klimakonferenz teil.
Foto: Fairtrade/ Jakub Kaliszewsk

Der Klimawandel ist unfair!“

In einer Studie des Natural Resources Institute heißt es, “der Klimawandel wird hauptsächlich negative Auswirkungen auf landwirtschaftliche Produktion, Ernährungssicherheit und wirtschaftliche Entwicklung haben – insbesondere in Entwicklungsländern.“
Viele Nutzpflanzen, wie beispielsweise Kakao und Kaffee, reagieren extrem sensibel auf Temperaturänderungen. Ein verändertes Klima ist zudem Nährboden für neue Schädlingsarten und Pflanzenkrankheiten.

Fairtrade unterstützt Produzent*innenorganisationen bei der Anpassung an die Auswirkungen von Klimaveränderungen.

Fairtrade-Ausstellung im Klimaschaufenster

Erlangen ist Fairtrade-Stadt. Und was bedeutet das?

Dieser Frage gehen wir gemeinsam mit den Akteur*innen der Steuerungsgruppe Fairtrade der Stadt Erlangen im Klimaschaufenster nach.

Der Faire Statt-Plan wird in der Altstadtmarktpassage präsentiert

Seit Oktober 2012 ist Erlangen Fairtrade-Stadt. Um diesen Titel führen zu dürfen, musste die Stadt bestimmte Kriterien erfüllen, dazu gehörte auch die Schaffung einer Steuerungsgruppe Fairtrade. Sie koordiniert Aktivitäten zur Stärkung des Fairtrade Angebots in Erlangen und arbeitet selbst in mehreren Projektgruppen an verschiedenen Themen. Unter anderem der Dritte Welt Laden, Fairlangen, Sneep, die Wirtschaftsschule, das Lesecafé, Bildung Evangelisch und Bananeira informieren in unserer Ausstellung darüber, was bei ihnen in Sachen Fairtrade passiert.

»Wer sind wir? Was tun wir? Warum ist uns Fairtrade wichtig? Was haben wir schon erreicht und was wollen wir noch erreichen?«
Das sind die Fragen, denen sich die Beteiligten in der Ausstellung und auch persönlich stellen. Viele sind mehrmals im Juni auch persönlich im Klimaschaufenster vertreten, haben Informationen und Kostproben fairer Produkte dabei und freuen sich auf Fragen (Termine in unserem Kalender www.nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de/veranstaltungen/). 

Die Ausstellung ist Mittwoch bis Samstag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Gemäß der Corona-Regelungen dürfen bis zu 3 Personen gleichzeitig die Ausstellung besuchen. Neben dem Klimaschaufenster lädt das Lesecafé zu klimafreundlichem und fairem Essen und Getränken ein.

Digitale klimafreundliche Nachbarschaftsküche

Liebe Klimaköchinnen und Klimaköche, 

da wir leider immer noch nicht zusammen Kochen können, haben wir uns etwas anderes überlegt. Denn wir möchten uns weiterhin mit allen Interessierten über Erfahrungen mit klimafreundlicher Ernährung austauschen, Klimaschutz-Wissen vermitteln, Fragen beantworten und Tipps geben. Deshalb laden wir am 22. Mai um 18:00 Uhr zur „Digitalen Nachbarschaftsküche“ ein.

Wir möchten von Euch wissen…
Welche Herausforderungen erlebt Ihr zur Zeit in in Bezug auf klimafreundliche Ernährung? Welche klimafreundlichen Frühlingsgerichte habt Ihr schon ausprobiert? Wie können wir Euch unterstützen?

Und ganz konkret Infos geben…
Bedeutet klimafreundlich automatisch vegan? Wie lässt sich durch Hülsenfrüchte unser Proteinbedarf decken? Welche Tipps gibt es für die Zubereitung regionaler Hülsenfrüchte?

Aber wir freuen uns auch einfach Euch mal wieder zu hören und auf Eure Fragen zu allen möglichen Facetten klimafreundlicher Ernährung. 
Anmeldung per E-Mail an info@nachhaltigkeit-trifft-altstadt.de